Lehrpläne zu den typenbildenden Pflichtgegenständen KORG.med

NATURWISSENSCHAFTLICHES PRAKTIKUM

Bildungs- und Lehraufgabe

Das naturwissenschaftliche Praktikum ist eine Einführung in naturwissenschaftliche Arbeitstechniken. Es trägt zum selbstständigen Wissenserwerb bei. Die Schülerinnen und Schüler werden mit den Richtlinien für das korrekte Verhalten in Laboratorien vertraut gemacht sowie im Umgang mit fachbezogenen Materialien und Geräten geschult.

Ziel ist der Einblick in die Vielgestaltigkeit und Präsenz chemischer Vorgänge.

Lehrstoff

  • Kennen lernen und Handhabung von einfachen Laborgeräten (Gasbrenner, Waage, Mikroskop, pH-Meter, Büretten, Pipetten, ... )
  • Nachweis von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln: Zucker, Stärke, Eiweißstoffen, Speisefetten, Vitaminen, Mineralstoffen
  • Stoffwechselvorgänge: Atmung und Gärung
  • Photosynthese
  • Verdauung von Nahrungsbestandteilen mittels Enzymen
  • Biotechnologie: Herstellung von Joghurt, Essig, Bier, ...
  • Wasser: Wasserhärtebestimmung, Löslichkeit von Salzen im Wasser, Nachweis von Inhaltsstoffen im Wasser (z.B.: Nitrit)
  • Elektrolyse
  • Chromatographie – Trennverfahren für Stoffgemenge (z.B.: von Lebensmitte-farbstoffen
  • Säuren und Basen: Nachweis durch Indikatoren und pH-Meter; Titration
  • Neutralisation: Salzbildung und Nachweis von Salzen (z.B.: Schüßlersalzen)
  • Mikroskopieren von Zellen und Geweben
  • Schneide – und Färbetechniken für mikroskopische Präparate

Didaktische Grundsätze

Über die Fachkompetenz hinausgehend wird Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz sowie eigenständiges Arbeiten trainiert. Ausgehend vom Experiment wird die Neugierde geweckt. Dies motiviert zu fachbezogenen Fragestellungen und fördert eigenständige Recherchen zur grundlegenden Thematik.
Auf das vernetzende Denken mit anderen Pflichtgegenständen ist Wert zu legen. Die Schülerinnen und Schüler werden angehalten, ihre Kritikfähigkeit gegenüber der medialen Berichterstattung zu entwickeln.

 


 

DIÄTETIK

Bildungs- und Lehraufgabe

Ausgehend von einer präventiv orientierten Ernährung werden die Ernährungsformen des Erkrankten sowohl in der Theorie als auch in der Praxis dargestellt. Die Schüler(innen) sollen sich dabei ihrer Verantwortung sich selbst gegenüber bewusst werden. Dieser Denkansatz soll in den Berufsbezug übertragen werden: Ernährung als Teil der Therapie basierend auf der Ursachenpyramide. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, sich  von unseriösen Ernährungsempfehlungen abgrenzen zu können. Die Schüler(innen) sollen mit klar definierten Fachbegriffen konfrontiert werden, damit sie Sprachkompetenz im medizinischen Bereich erlangen.

Lehrstoff

  • Grundsätze einer gesunden Ernährung
  • praktisches Umsetzen von Ernährungsempfehlungen, Ernährungsberatung
  • Grundlagen - Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß)
  • Übertragung dieses Wissens auf die entsprechenden Lebensmittel
  • Grundlagen - Wasser und Elektrolythaushalt
  • Besprechung der durch eine Störung bedingten ernährungs(teil)abhängigen Krankheiten (Übergewicht, Hypercholesterinämie, Obstipation,.....)
  • Umsetzungsbeispiele in die Küchenpraxis
  • Grundlagen - Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, bioaktive Substanzen
  • Übertragung dieses Wissens auf die entsprechenden Lebensmittel
  • die durch ein teilweises Fehlen hervorgerufenen Gesundheitsstörungen und Krankheiten wie Schwächung des Immunsystems, Osteoporose, Ernährung und Krebs
  • Nahrungsergänzungsmittel, Supplementierung kontra natürliche Lebensmittel
  • natürliche Toxine
  • Schwermetallbelastung durch die Nahrung
  • Lebensmittelallergene
  • Regulation der Nahrungsaufnahme
  • Umsetzungsbeispiele in der Küchenpraxis
  • Nährstoffverbrauch in den verschiedenen Lebensabschnitten (besondere Berücksichtigung der Abnahme des Makronährstoffverbrauchs, nicht aber des Mikronährstoffverbrauchs im Alter)
  • neue Technologien in der Lebensmittelherstellung - ihr Beitrag für eine gesunde Ernährung, alte Ernährungsgewohnheiten und neuartige Lebensmittel
  • vegetarische / vegane Ernährungsformen
  • Konservierungsmöglichkeiten unter besonderer Berücksichtigung der Mikronährstoffe
  • Fehlernährungsformen weltweit
  • Umsetzung in die Küchenpraxis

Didaktische Grundsätze

Die Wissensvermittlung nützt die Grundkenntnisse aus dem Naturwissenschaftlichen Praktikum. Die beidseitige Zusammenarbeit mit Biologie (Gastrointestinaltrakt, Hormone, Enzyme ...) sowie der Humanbiologie ist sicherzustellen. Die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen und des Gesundheitszustandes ist unumgänglich. Der Praxisbezug soll dadurch erfolgen, dass die entsprechenden Laborwerte mit einbezogen werden. Ebenso ist der Vergleich zwischen dem persönlichen / statistischen Ist- und  dem ernährungsphysiologischen Sollzustand durchzuführen, sodass praxisnahe Schlussfolgerungen gezogen werden können. Die Arbeit am Computer (Internetrecherchen) ist in den Unterricht mit einzubeziehen.

 


 

HUMANBIOLOGIE

Bildungs- und Lehraufgabe

Dieses Fach hat das Ziel, das Wissen über die vielfältigen Funktionen der menschlichen Organsysteme zu vermitteln und deren Zusammenwirken in anschaulicher und praxis-orientierter Weise zu verdeutlichen. Die Basis dafür stellt der Lehrstoff der vorangegangenen Schulstufen dar.

Erkrankungen der Organsysteme und aktuelle Behandlungsmethoden sowie Eingriffe von außen (Drogen, Gifte) sollen ausführlich behandelt werden.

Die Schülerinnen sollen mit den komplexen Funktionsmechanismen des menschlichen Immunsystems vertraut werden, sodass Fehlfunktionen des Abwehrsystems besser verständlich werden. Eine Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen, Laboratorien und niedergelassenen Ärzten ist erwünscht.

Lehrstoff

  • Organsysteme des Menschen
    Aufbauend auf den Lehrstoff der fünften und sechsten Klasse soll der detaillierte Bau der Organsysteme des Menschen, deren Erkrankungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten besprochen werden - unter Berücksichtigung häufiger Zivilisationskrankheiten (Essstörungen, Stoffwechselfehlfunktionen, Kreislauferkrankungen, etc.)
  • Kybernetik
    Regelkreise und deren Bedeutung bei der Steuerung von Stoffwechselvorgängen und physiologischen Reaktionen sollen dargestellt werden.
  • Immunologie
    Detaillierte Struktur des Immunsystems, Abwehrmechanismen, Autoimmunerkrankungen, Allergien, Transplantationsproblematik, etc. stehen im Mittelpunkt dieses Themenschwerpunktes
  • Infektionskrankheiten
    Die Vielfalt der Krankheitserreger und deren Übertragungswege werden behandelt. Weiters soll auf Symptome, Diagnoseverfahren,  Behandlungsmöglichkeiten und auf Vorbeugungsstrategien eingegangen werden.
  • Krebs
    Es soll versucht werden diese Krankheit genau zu beleuchten, indem Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorge erörtert werden.
     
  • Suchtgifte - Abhängigkeitsproblematik
    Einerseits werden die biochemische Wirkung der Gifte auf das Zentralnervensystem, Therapien und Prophylaxe im Vordergrund stehen, andererseits sollen psychosoziale Aspekte berücksichtigt werden.

Didaktische Grundsätze

  • Die ausgewählten Lerninhalte sollen der Erweiterung und Vertiefung des Biologiestoffes und als Basis für die praxisorientierten Fächer dienen.
  • Die Gewichtung und Auswahl der Lerninhalte soll im Hinblick auf Persönlichkeitsbildung, Verantwortungsbewusstsein und Problembewusstsein erfolgen.
  • Die Aktualität der besprochenen Themenbereiche soll durch Einsatz von Fachkräften aus der Praxis (Ärzte des Sanatoriums) unterstützt werden.
  • Selbständiges Arbeiten und vernetztes Denken soll gefördert werden.

 


 

PSYCHOLOGIEplus

Bildungs- und Lehraufgabe

Die Schülerin / der Schüler soll

  • die Bedeutung psychologischer Faktoren im Umfeld menschlicher Gesundheit kennen lernen
  • in diesem Zusammenhang auch die sozialen Parameter menschlichen Wohlbefindens verstehen lernen
  • psychologisch verstehenden Einblick in verschiedene Lebenssituationen gewinnen
  • Verständnis für verschiedene Krisen- und Belastungssituationen unserer gegenwärtigen Gesellschaft gewinnen
  • psychologische Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten verstehen

Didaktische Grundsätze

Dieser Pflichtgegenstand „Psychologieplus“ soll das Grundlagenwissen aus „Psychologie und Philosophie“ der 7. Klasse vertiefen und einen schülerinnen/schüler- und altersgemäßen Praxisbezug herstellen.
Aufgrund der Themenvielfalt ist der Psychologieunterricht prädestiniert, Aspekte zu anderen geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern aufzuzeigen.
Je nach Möglichkeit ist ein Bezug zur Lebenswelt durch Einladen von Fachleuten, durch Besuche außerschulischer Institutionen sowie durch praktische Tätigkeiten herzustellen.
Lehrende haben zur Förderung einer toleranten Grundhaltung auch im Sinne eines interkulturellen Verständnisses beizutragen.
Grundsätzlich sind Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung zu stärken.

Lehrstoff

  • Psychische Gesundheit
  • Stress- und Stressbewältigung
  • Entspannungstechniken (Autogenes Training)
  • Burnout
  • Umgang mit Krisen  (Posttraumatische Belastungsstörung, Trauerarbeit)
  • Gerontologie
  • Ängste und Angstbewältigung
  • Grundlegendes Wissen über psychische Störungen
  • •Schmerzwahrnehmung
  • Interaktionen und Kommunikation
  • Psychosomatik
  • Weitere Interessensschwerpunkte der Schülerinnen und Schüler